„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ Exkursion des Kreisheimatbundes nach Köln
Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ organisierte der Kreisheimatbund Neuss am 9. Oktober 2021 eine Exkursion nach Köln. Die Mitglieder besuchten zunächst die Ausstellung „In die Weite“ im Museum Kolumba in der Innenstadt. „Besonders beeindruckend“, so Präsidentin Beate Pricking nach der fachkundigen Führung, „ist eine Abschrift eines Erlasses Kaiser Konstantins aus dem 6. Jahrhundert, die der Vatikan für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat.“ In dem Erlass aus dem Jahr 331 erlaubt Kaiser Konstantin den Kölner Juden, Mitglied des Stadtrates zu werden. Es ist der älteste schriftliche Beleg für jüdisches Leben in Deutschland. Insgesamt zeigt die Ausstellung im Museum Kolumba mehr als 100 internationale Exponate, die jüdisches Leben in unserer Heimat facettenreich dokumentieren.
Im Anschluss besichtigten die Mitglieder des Kreisheimatbundes das mittelalterliche jüdische Viertel in der Nähe des Kölner Rathauses. Samantha Bornheim, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Vereins „MiQua-Freunde“. Fördergesellschaft LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier e.V.“ führte die Besucher entlang der baulichen Überreste der ehemaligen von Juden bewohnten Straßenzüge. Auf dem Gelände des mittelalterlichen jüdischen Wohnviertels entsteht zurzeit hinter Bauzäunen das vom Landschaftsverband Rheinland getragene „MiQua – LVR-Jüdische Museum im Archäologischen Quartier Köln“. Die Mitglieder des Kreisheimatbundes freuen sich, dass das neue Museum voraussichtlich 2024 eröffnet wird.
Organisiert wurde die Exkursion von Präsidentin Beate Pricking und Beiratsmitglied Georg Mölich, der als ausgewiesener Experte für rheinische Geschichte für die inhaltliche Ausgestaltung verantwortlich war und mit kenntnisreichen Ausführungen den Rundgang wiederholt bereicherte.
Dr. Johannes Schmitz