Führung durch den Schlosspark von Schloss Dyck
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Schloss Dyck und dem Verein Freunde und Förderer von Schloss Dyck e. V. lud der Kreisheimatbund zu einer Führung durch den Schlosspark von Schloss Dyck ein und rund 25 interessierte Gartenfreunde folgten der Einladung. Fachkundig führte der Vorstand der Stiftung, Jens Spanjer, die Besucher durch die Parkanlage. Das Schloss selber wurde 1094 erstmals urkundlich erwähnt und war rund 900 Jahre immer im Besitz der Familie Selm-Reifferscheidt-Dyck, ehe es 1999 in eine Stiftung umgewandelt wurde. Seit Anfang an war Jens Spanjer in dieses Projekt involviert und konnte so anschaulich von der Entwicklung der Gartenlandschaft erzählen. Der heutige englische Landschaftsgarten entstand zwischen 1820 und 1835 durch den damaligen Fürsten Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, der als begeisterter Botaniker und Pflanzenfreund einen schottischen Gartenarchitekten mit der Anlage der heute noch vorhandenen Grundstruktur von schattigen Alleen, Waldwegen, Wiesen und sanften Hügeln beauftragte. Im Park findet man eine einzigartige Ansammlung von rund 500 verschiedenen und seltenen Baumarten und Sträuchern wie die Rieseneibe, den Mammutbaum, die Sumpfzypresse und den Tulpenbaum. Beeindruckend fanden die Besucher auch die ausladenden Rhododendrenbüsche mit ihrer Blütenpracht. Jens Spanjer machte aber auch deutlich, dass sich die Parkanlage dem Klimaschutz verpflichtet fühlt und man deshalb mit verschiedenen Baumsorten deren Verträglichkeit mit Hitze und Trockenheit austestet, auch um so den Baumbestand für die Zukunft zu sichern. Dazu gehört auch den Plan, die Schlossanlage in Zukunft mit selbstangebautem Schilf zu beheizen. Die dazu benötigten Gelder sind schon bewilligt und im nächsten Jahr hofft man die Baumaßnahmen abgeschlossen zu haben und Ende 2025 die Anlage in Betrieb zu nehmen. Bei der Besichtigung wurde deshalb deutlich, dass die Verantwortlichen auf der einen Seite die Tradition der englischen Gartenlandschaften bewahren wollen, sich aber auf der anderen Seite bemühen den Anforderungen der Gegenwart und Zukunft gerecht zu werden. Auf jeden Fall wurde für alle Besucher deutlich, mit welchem Enthusiasmus und Zielstrebigkeit die vielen Aufgaben angegangen werden und man kann nur empfehlen, diese Bemühungen mit einem regen Besuch zu unterstützen. Das brachte die Präsidentin des Kreisheimatbundes, Beate Pricking, auch bei ihrem Dank an Jens Spanjer zum Ausdruck und hofft, dass die Anwesenden als Multiplikator agieren und noch viele neue Besucher in diesen einmaligen Landschaftspark führen. Frau Pricking erinnerte auch daran, dass dies eine Veranstaltung aus dem Jahresprogramm des Kreisheimatbundes war und dass die nächste Veranstaltung am 23. Juni auf dem Tuppenhof in Kaarst-Vorst stattfindet.